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Babyfon – ist die Strahlung gefährlich?

Motorola BabyfoneBabyfone sind beliebt, keine Frage. Immerhin räumen sie ein Maximum an Sicherheit ein und sorgen dafür, dass Sie Ihr Kind auch dann überwachen können, wenn es nicht bei Ihnen ist. Doch die funktionalen und praktischen Aspekte des Babyfons geraten oftmals in den Hintergrund, denn vor allem aus Sicht von Gesundheitsexperten sind die kleinen, handlichen Geräte nicht unbedenklich. Der Kritikpunkt schlechthin ist die Strahlung. Während Hersteller hier Entwarnung geben und auf eingehaltene Normen verweisen, betonen Kritiker, dass Babyfone mit schnurlosen Telefonen, die ebenso mit der DECT-Funktechnik arbeiten, verglichen werden müssen. Technische Strahlung ist bei jedem Babyfon vorhanden. Wie gefährlich diese für Ihr Kind ist, wie Sie diese auf einem geringen Niveau halten können und welche Folgen aus dieser resultieren können, haben wir für Sie zusammengefasst.

Ist technische Strahlung für Kinder gefährlich?

Babyfon - ist die Strahlung gefährlich?Ob ein Babyfon für ein Kind nun weitgehend unbedenklich ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die Meinungen gehen hier weit auseinander, nicht zuletzt, weil gerade von Seiten der Hersteller immer wieder betont wird, dass keine Gefahr besteht. Entscheiden Sie sich für ein DECT-Babyfon, sollten Sie sich aber vor Augen halten, dass Sie damit technische Strahlung ins Kinderzimmer einziehen lassen.

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Diese technische Strahlung gibt es nicht nur beim Babyfon, sondern bei vielen Geräten, die für uns heute im Alltag selbstverständlich sind:

  • WLAN-Geräte wie Netbook und Laptop
  • Schnurlose Telefone
  • Smartphone
  • Tablet

Technische Strahlung ist weder für Erwachsene noch für Kinder unbedenklich. Eine Ausnahme ist allerdings, dass Kinder auf diese noch weitaus empfindlicher reagieren. Dies gilt nicht nur für Babys, sondern auch für größere Kinder und Teenager. Ein großer Risikofaktor ist dabei der Kopf. Babys und Kleinkinder haben viel dünnere Schädelknochen. Durch die dünneren Schädelknochen kann eine deutlich größere Menge an Strahlung ins Gehirn eindringen als es bei einem Erwachsenen möglich ist. Doch nicht nur die Strahlenmenge ist hier bedenklich, sondern auch der Wirkbereich. So können die Strahlen in weitaus tiefere Gehirnbereiche vordringen, die besonders empfindlich darauf reagieren.

Die Sensibilität von Kindern gegenüber der technischen Strahlung liegt auch ihrem Wachstum zu Grunde. Damit der Körper wächst, teilen und wachsen Zellen von Kindern viel schneller. Dieser Prozess beginnt schon in der Schwangerschaft. Wird er gestört, kann es zu künstlichen DNA-Brüchen kommen. Elektromagnetische Frequenzen sind eine häufige Ursache solcher DNA-Brüche und sollten möglichst vermieden werden. Zellen können dadurch geschädigt werden. Im schlimmsten Fall wird so die Bildung von Krebszellen gefördert.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung durch das Babyfon?

Ob ein Babyfon für ein Kind nun gefährlich ist, hängt vor allem davon ab, wie hoch die Strahlenbelastung ist. Nicht jedes Babyfon gibt gleich viel Strahlung ab. Entscheidend ist die Übertragungstechnik, mit der gearbeitet wird.

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Technische Strahlung entsteht natürlich nur bei Babyfonen mit Funkübertragung. Die beiden hier verfügbaren Standards arbeiten aber mit unterschiedlich hoher Strahlenbelastung:

Analoge Funkübertragung Digitale Funkübertragung / DECT
Es gibt auf dem Markt noch immer einige Babyfone mit analoger Funkübertragung. Hier ist die Strahlenbelastung für die Kinder am geringsten. Der Nachteil ist jedoch die deutlich schlechtere Übertragungsqualität, die es nicht immer leicht macht, sich für ein solches Gerät zu entscheiden. Die meisten modernen Babyfone arbeiten heute mit DECT-Übertragung. Diese Funkübertragung ist von den Mobiltelefonen bekannt. Hier wird ein hoher Übertragungsstandard erreicht. Doch die DECT-Babyfone arbeiten auch mit sehr hohen Strahlenmengen, was wiederum bedenklich ist.

Natürlich stellen sich viele Eltern die Frage, was die DECT-Babyfone so gefährlich macht. Entscheidend ist hier klar die Strahlenmenge. Selbst wenn Ihr Baby ruhig schläft und eben keine Geräusche von sich gibt, wird durch die DECT-Technik gepulste Strahlung ausgesendet. Besser bekannt als Mikrowellen stehen diese Strahlen seit Langem in der Kritik. So wird davon ausgegangen, dass diese, wenn sie in hoher Menge ausgesendet werden, die Krebsentstehung fördern können.

TIPP: Möchten Sie die Strahlenbelastung für Ihr Kind auf einem Minimum halten, sollten Sie sich für ein analoges Babyfon entscheiden.

Experten sind sich nicht einig

Suchen Eltern verlässliche Informationen zur Strahlenbelastung durch das Babyfon, werden sie online kaum fündig werden. Ein großer Kritikpunkt ist hier ganz einfach, dass sich selbst erfahrene Experten nicht einig sind. Während die einen kaum eine Gefahr für das Kind sehen, üben die anderen massive Kritik. Selbst die Stiftung Warentest kommt hier zu gegenteiligen Ergebnissen und Einschätzungen. Als die Experten von Ökotest im August des Jahres 2011 einen Babyfon Test durchführten, wurden viele Geräte mit mangelhaft bewertet. Grund war die hohe Strahlenbelastung. Die Stiftung Warentest hat ebenso 2011/2012 einen solchen Test vorgenommen und kürte mit Philips Avent SCD 525 damals ein Modell zum Testsieger, das bei Ökotest noch negativ auffiel. Das zeigt, wie unterschiedlich die Auffassungen sind. Die Unsicherheit, die viele Eltern mit einem Babyfon verbinden, ist deswegen in jedem Fall nachvollziehbar.

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Wir möchten daher gemeinsam mit Ihnen noch einen Blick auf die Aussagen des Gesetzgebers und die damit verbundenen Besonderheiten werfen.

Derzeit wird folgende Anforderung an die Babyfone gestellt:

Babyfone dürfen einen Strahlenwert von 250 Milliwatt nicht überschreiten, ansonsten dürfen sie nicht verkauft werden! Aber sind 250 Milliwatt eine hohe Strahlenmenge? Im Grunde nicht, denn ein Mobiltelefon, das wir am Tag mehrmals in der Hand halten, hat teilweise einen Strahlenwert von bis zu 1 Watt. Hier ist die Strahlung also viermal so hoch. Außerdem setzen die meisten Hersteller alles daran, dass Sie den maximalen Strahlenwert noch deutlich unterbieten. Teilweise liegt die Strahlenbelastung für das Kind damit bei nicht einmal 10 Prozent des zulässigen Werts.

TIPP: Die Strahlenbelastung für das Kind ist umso geringer, desto weiter entfernt es aufgestellt wird. Stellen Sie also das Babyfon nicht direkt neben das Kinderbettchen.

Was tun die Hersteller, um die Babyfon Strahlung zu minimieren?

Die Hersteller der Babyfone setzen natürlich alles daran, um die Strahlenbelastung minimal zu halten. Hierfür wurde in den letzten Jahren die technische Ausstattung der Geräte angepasst.

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Änderungen, die für eine geringere Strahlenbelastung sorgen, sind:

Änderung Hinweise
ECO-Modus Kaufen Sie bevorzugt ein Babyfon mit ECO-Modus. Durch den ECO-Modus wird die Strahlenbelastung erheblich minimiert, da der Sender nicht permanent Strahlen sendet.
Reichweitenkontrolle ausschaltbar Viele Babyfone kontrollieren permanent, ob sich Sender und Empfänger noch innerhalb der zulässigen Reichweite befinden. Dafür werden natürlich permanent Strahlen auf den Weg geschickt. Um die Strahlenbelastung zu minimieren, können Sie bei immer mehr Babyfonen diese Kontrollfunktion ausschalten.

Sind Apps eine Alternative?

In den meisten Haushalten geht ohne Smartphone heute nichts mehr und so denken viele Eltern darüber nach, auch die Überwachung des Babys in die Hände des Smartphones zu legen. Entsprechende Apps stehen hierfür bereit. Der Vorteil sind hier natürlich die geringeren Anschaffungskosten, denn für ein gutes Babyfon zahlen Sie rasch rund 100 Euro. Doch wer damit liebäugelt eine solche App einzusetzen, um die Strahlenbelastung zu minimieren, täuscht sich. Wie wir bereits oben erwähnt haben, haben Mobiltelefone noch eine weitaus höhere Strahlenmenge. Sie umfasst in etwa das Vierfache der Strahlenmenge der Babyfone. Demnach ist der Einsatz einer solchen App samt Smartphone eher noch bedenklicher als der eines Babyfons. Ähnlich ist es übrigens auch mit schnurlosen Telefonen. Sicherlich haben auch hier viele Modelle mittlerweile eine Babyfon-Funktion. Doch auch sie arbeiten überwiegend mit der DECT-Technik und gerade diese sendet eine hohe Strahlenmenge aus. Es ist also durchaus sinnvoller, ein Babyfon in Kauf zu nehmen.

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Wir zeigen Ihnen hier noch einmal Vor- und Nachteile, die Sie erwarten:

  • maximal zulässige Strahlenmenge deutlich geringer als bei Mobiltelefonen
  • Strahlenbelastung kann durch ECO-Modus und weitere Funktionen positiv beeinflusst werden
  • mehr Sicherheit für Kinder gegeben
  • analoge Geräte arbeiten mit besonders wenig Strahlung
  • ausgesendete Strahlung ist nicht unbedenklich
  • viele Modelle schneiden in Tests mit mangelhaft ab

Tipps zur Reduzierung der Strahlenbelastung

Natürlich gilt prinzipiell: Für Kinder wird die Strahlenbelastung immer auf einem niedrigen Niveau gehalten. Doch es gibt auch einige Dinge, die Sie selbst berücksichtigen können, um die Strahlenbelastung zu minimieren. Wir haben die wichtigsten Fakten und Tipps noch einmal zusammengestellt:

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  • Gehen Sie auf Distanz: Wenn Sie die Strahlenbelastung für Ihr Kind so gering wie möglich halten möchten, sollten Sie das Babyfon nicht direkt neben das Kind stellen. Halten Sie zum Bettchen eine Distanz von 2 bis 3 Metern ein. Die meisten modernen Babyfone liefern auch dann noch eine gute Tonqualität.
  • ECO-Modus: Entscheiden Sie sich bevorzugt für Geräte mit ECO-Modus. Hier wird die DECT-Strahlung deutlich minimiert, da nicht mehr permanent Signale ausgesendet werden.
  • Nutzen Sie das Babyfon nach Bedarf: Ein Babyfon muss nicht den ganzen Tag an sein und in der Nähe des Kindes stehen. Schalten Sie es also einfach aus, wenn Ihr Kind nicht schläft oder Sie es auch ohne dieses hören können. Auch somit können Sie die Strahlenbelastung deutlich reduzieren.
  • Verzichten Sie auf weitere Funkgeräte in der Nähe des Kindes: Bedenken Sie in Ihrem Haushalt immer, dass nicht nur das Babyfon bedenkliche Strahlung verursacht, sondern das auf viele weitere Geräte zutrifft. Um die Belastung für das Kind zu minimieren, sollten Sie deswegen unbedingt weitere Geräte außerhalb des Kinderzimmers positionieren. Dazu gehören auch WLAN-Router und Smartphones.

Schauen Sie sich beim Kauf eines Babyfons auch analoge Alternativen an. Sicherlich können diese bei der Übertragungsqualität nicht unbedingt mit den digitalen Geräten Schritt halten, doch wenn Sie zuhause gute Umgebungsbedingungen haben, reichen sie aus. Die Strahlenbelastung ist hier deutlich geringer als bei den DECT-Geräten.

Ob es irgendwann eine klare Aussage zur Strahlenbelastung durch Babyfone für Kinder geben wird, ist unklar. Nicht zuletzt deswegen sollten Sie alles daran setzen, die Strahlenbelastung gering zu halten.

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