Was tun, wenn das Baby während des Stillens einschläft?
Warum schläft das Baby beim Stillen ein?
Es gibt viele Gründe dafür, warum Ihr Baby beim Stillen einschläft. Passiert das hin und wieder, kann es sein, dass es schlichtweg zu müde ist, um das anstrengende Saugen vorzunehmen. Das ist beispielsweise nach einer langen Wachphase der Fall oder wenn eine besonders spannende Aktivität auf dem Plan stand, die vom eigenen Hungergefühl abgelenkt hat. In gelegentlichen Fällen ist das Einschlafen des Kindes beim Stillen auch kein Problem, wenn es sich ansonsten ausreichend häufig zum Füttern meldet oder bereits etwas größer ist – tritt dies vor allem bei Neugeborenen jedoch öfter auf, ist Vorsicht geboten.
» Mehr InformationenBei Neugeborenen kann es nämlich passieren, dass diese zu wenig Kraft und Energie haben, um das Stillen durchzuhalten und daher einfach einschlafen. Das ist beispielsweise nach einer anstrengenden Geburt mit Komplikationen der Fall oder auch, wenn das Baby von Gelbsucht betroffen ist. Auch kann es sein, dass das Baby falsch angelegt wurde und dadurch nicht den gesamten Brustwarzenhof zu fassen bekommt. Fließt auf diese Weise nicht genug Milch, wird es dem Baby oft zu anstrengend, weiter zu nuckeln. Genauso kann eine Saugverwirrung die Ursache dafür sein, dass das Baby beim Trinken an der Brust einschläft, aber beispielsweise mit Fläschchen prima klarkommt.
Hier noch einmal alle möglichen Ursachen in Kürze:
- Überanstrengung
- Falsche Position an der Brust
- Saugverwirrung
- fehlende Kraft nach einer schweren Geburt oder durch das zu seltene Anlegen
- zu große Müdigkeit
Gut zu wissen: Schläft Ihr Baby hin und wieder aus Müdigkeit beim Stillen ein und nimmt es ansonsten aber ausreichend Mahlzeiten zu sich, müssen Sie sich nicht sofort Sorgen machen. Wahrscheinlich ist es beim kurzen Stillen einfach satt genug geworden, um den Bedarf für kurze Zeit zu decken und sich erst einmal auszuruhen. Achten Sie also einfach darauf, dass das Kind sich in passender Zeit wieder zum Stillen ankündigt oder angelegt wird, und lassen Sie es zunächst schlafen.
Ist es ein Nachteil, wenn das Kind beim Stillen einschläft?
Nimmt das Baby ansonsten ausreichend Mahlzeiten zu sich, ist es in der Regel kein Problem, wenn es eine Stilmahlzeit verschläft oder mittendrin abbricht. Kommt das bei Babys und Neugeborenen allerdings häufiger vor, sodass weniger als acht Mahlzeiten pro Tag auf dem Programm stehen und nahezu jedes Stillen verschlafen wird, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Baby nicht ausreichend Milch bekommt und allgemein zu schwach zum Trinken ist. Dies ist für die Entwicklung natürlich nicht sonderlich förderlich, weshalb es wichtig ist, das Baby zum Stillen zu wecken oder beim Stillen wach zu halten.
» Mehr InformationenSchläft das Baby durch Reizüberflutung beim Stillen ein? |
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Wie können Sie das Baby beim Stillen wach halten?
Sind Sie sich sicher, dass Ihr Baby aus verschiedenen Gründen zu selten trinkt oder allgemein zu wenig Stillmahlzeiten durch das Einschlafen abbekommt, können Sie es mit Hilfe verschiedener Maßnahmen beim Stillen wach halten – oder es zumindest versuchen. Prüfen Sie zunächst jedoch, ob das Baby nicht doch mehr als acht Mahlzeiten am Tag zu sich nimmt oder mehr als vier volle Windeln am Tag liefert. Liegen die Werte darunter, ist es unbedingt notwendig, das Baby für das Stillen zu wecken. Wach halten können Sie Ihren Nachwuchs bei dem Vorgang, indem Sie:
» Mehr Informationen- Kleidungsstücke ausziehen und Decken weglegen: Wird dem Baby etwas kühler, schläft es beim Trinken weniger wahrscheinlich ein und holt die Energie, die es benötigt, um sich warm zu halten, durch das Stillen ein.
- Kitzeln und Massieren Sie die Babyfüße: Beim Stillen können Sie Ihr Kind auch wach halten, indem Sie dessen Füße kitzeln, leicht zwicken oder massieren. Letzteres kann aber auch den Effekt haben, dass sich Ihr Baby entspannt und wieder einschläft. Probieren Sie daher am besten verschiedene Varianten aus, um Ihr Kind zum weiteren Saugen zu animieren.
- Schalten Sie helles Licht ein: Vermeiden Sie gedämpftes Licht im Raum (z. B. durch ein Nachtlicht), wenn Sie das Baby beim Stillen wach halten möchten. Es muss nicht unbedingt grell sein, sollte das Baby aber dazu einladen, die Augen beim Stillen offen zu halten.
- Nutzen Sie Feuchttücher: Wie Sie sicher schon bemerkt haben, empfinden Babys kalte Feuchttücher als nicht gerade angenehm auf der Haut. Wischen Sie daher mit einem Feuchttuch über die Hände oder Wangen Ihres Kindes, um es zwischendurch immer wieder aufzuwecken. Das wird es zwar stören, hält es aber sicher wach und munter genug zum Trinken.
- Lassen Sie sich beraten: Eine Stillberaterin oder Hebamme kann Ihnen dabei helfen, Ihr Baby besser anzulegen. Fasst es beispielsweise die Brust nicht richtig oder kommt nicht genug Milch heraus, kann Ihnen entsprechendes Fachpersonal zeigen, wie es besser geht. Sie müssen sich auch keine Sorgen in dieser Hinsicht machen: Stillschwierigkeiten treten häufig auf und sind völlig normal.
Ein weiterer Grund für das Einschlafen Ihres Babys beim Stillen kann sein, dass es Ihr Nachwuchs einfach etwas zu bequem hat. Das Baby liegt womöglich auf Ihrer warmen Haut, eingekuschelt und geschützt in ihren Armen, ist wohlig warm zugedeckt und spürt Ihre ganze Nähe und Liebe – da ist es wahrlich kein Wunder, dass das Trinken bei nicht allzu großem Hunger hin und wieder zur Nebensache wird.
Wichtig: Trinkt Ihr Baby trotz aller Maßnahmen nicht genug an der Brust und schläft es scheinbar immer häufiger dabei ein, sollten Sie prüfen, wie lange Ihr Neugeborenes am Stück schläft. Handelt es sich tagsüber um mehr als vier oder fünf Stunden Dauerschlaf ohne Mahlzeit und wird das Baby zum Stillen nicht selbst wach, kann es sein, dass dieses vielleicht schon zu schwach und überanstrengt ist oder gesundheitliche Probleme hat. In diesem Fall sollten Sie auf jeden Fall den Kinderarzt anrufen oder aufsuchen, um das Ganze abklären zu lassen und sich entsprechende Ratschläge einzuholen.